Der Altus Stefan Kunath erhielt seine erste grundlegende musikalische Ausbildung als
Mitglied im Dresdner Kreuzchor. Sein daran anknüpfendes Gesangsstudium absolvierte
er bei Frau Prof. Margret Trappe-Wiel an der Hochschule für Musik in Dresden. Im
Rahmen des Hochschulstudiums sang er bereits Partien wie Hamor in Händels Jephtha
und war in Glucks Orpheus und Eurydike im Kleinen Haus des Staatsschauspiels
Dresden in der Titelrolle zu hören.
Im Sommer 2011 debütierte er am Nationaltheater Brno als Amor in der Uraufführung von
La Dafne von Vit Zouhar und Tomáš Hanzlík.
Er engagiert sich darüber hinaus im konzertanten Bereich, wo er unter anderem mit
Ensembles wie amarcord, der Cappella Sagittariana Dresden, dem Dresdner Kreuzchor,
dem Kammerchor Stuttgart, der Lautten Compagney Berlin, Les Amis de Philippe, dem
Sächsischen Vocalensemble und den Virtuosi Saxoniae unter Dirigenten wie Frieder
Bernius, Wolfgang Katschner, Hans-Christoph Rademann oder Michael Schönheit in
Erscheinung trat.
Dabei widmet er sich mit besonderem Interesse der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts.
Wichtige Impulse erhielt er hier durch Workshops und Meisterkurse mit Monika Mauch,
Dorothee Mields, Paul Agnew, Ludger Rémy und Wolfgang Katschner. Auch die
Produktion der Oper Sardanapalus von Chr. L. Boxberg zum Ekhof Festival Gotha 2012
in der szenischen Umsetzung Milo Pablo Momms, bei der nahezu ausschließlich mit
historisch informierter Bühnenpraxis und barocker Gestik gearbeitet wurde, konnte seinen
Erfahrungsschatz erweitern.
Die Neugier verloren geglaubte und für heutige Musiker kaum zugängliche Musik wieder
erleb- und hörbar zu machen teilt er unter anderem mit dem Ensemble Agenda St. Jakob
aus Chemnitz. Auf Grundlage einer umfassenden Gottesdienstordnung aus dem Jahre
1714 in Verbindung mit Motetten zeitgenössischer Komponisten wie Ph. Dulichius (1562-
1631) wird nicht nur ein musikalischer Schatz geborgen und wieder zugänglich gemacht,
sondern auch die Form der damaligen Gottesdienstfeier in unsere heutige Zeit transferiert
und erfahrbar gemacht.
Zahlreiche CD-Produktionen, wie die derzeit entstehende Heinrich-Schütz-
Gesamteinspielung des Carus-Verlages Stuttgart unter der musikalischen Gesamtleitung
Hans-Christoph Rademanns, an deren Umsetzung Stefan Kunath seit 2010 mitwirkt,
dokumentieren sein umfangreiches Schaffen.
Liegt sein Schwerpunkt in der sogenannten Alten Musik, so beschäftigt er sich, u.a. als Mitglied im Ensemble AuditivVokal Dresden unter der Leitung Olaf Katzers sowie
Christfried Brödels Ensemble vocal modern, mit ebenso großem Interesse und Freude
mit der zeitgenössischen Musik.